Groningen, Martinikerk
Erhältlich für HAUPTWERK (R)

 
Groningen
Martinikerk, Herv.

Umbau 1692

IIIP/52

Ähnlich wie in der Aa-kerk ist auch dies ein großes Instrument mit erhaltenen Prospektpfeifen, allerdings hier aus verschiedenen Epochen.

Mit den Arbeiten an dieser Orgel begannen die Tätigkeiten Arp Schnitgers in den Niederlanden. Das Ergebnis begründete nicht nur seinen Ruf dort, sondern markierte den Beginn einer neuen Epoche im Orgelbau der nördlichen Niederlande.

Der Ursprung der Orgel in der Martinikerk geht auf
1450 zurück. In den nachfolgenden Jahrhunderten hatte es immer wieder Änderungen und Vergrößerungen an dem Werk gegeben. Ursprünglich war die Empore freitragend ohne Säulen. Diese wurden erst 1783 wegen Absackens der Empore angebracht.

1672 hatten Kirche und Orgel kriegsbedingt Schaden genommen.

1685 begann der Groninger Orgelbauer Johannes Helman mit der Wiederherstellung. Diese verlief jedoch nicht zufriedenstellend. Helman verstarb zudem 1690.

Man ging nun auf die Suche nach einer kompetenten Persönlichkeit und hatte sie in Schnitger gefunden. Dieser schloss zunächst die Wiederherstellungsarbeiten ab. Anschließend erhielt er den Auftrag für eine Vergrößerung, u.a. für 2 Pedaltürme.

Die heutige Gestalt bekam die Orgel durch Franz Caspar Schnitger
1730, der ein neues Rückpositiv baute.

Die Prospektpfeifen stammen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Weiter ist hier der einzige erhaltene Prinzipal 32 von Schnitger. Der Klaviaturbelag und die Backen sind noch von F.C.Schnitger und A.Hinsz.
  
Von Schnitger sind:
Gehäuse Pedal, Register in Haupt-, Oberwerk und Pedal, Windlade Oberwerk und Unterlade

Die Chronik siehe unten

 
I. Rugpositief II. Hoofdwerk III. Bovenwerk Pedal
Praestant
Quintadena
Bourdon
Roerfluit
Octaaf
Speelfluit
Gedektquint
Nasard
Octaaf
Fluit
Sesquialtera 2st
Mixtuur 4-6st
Cimbel 3st
Basson
Schalmei
Hobo
 
8
16
8
8
4
4
3
3
2
2
 
 
 
16
8
8
fc
d/fc
u
fc
a
a/u
fc
a
fc
u/fc
a
fc/a
a
a
a
hi/a
Praestant
Octaaf
Salicet
Quintadena
Gedekt
Octaaf
Gedektfluit
Octaaf
Vlakfluit
Tertiaan 2st
Mixtuur 4-6st
Scherp 4st
Trompet
Viola da Gamba
16
8
8
8
8
4
4
2
2
 
 
 
8
8
d/u
d/u
L
he
he
fc
L
a2
L
a2
s/a2
a2
s
a2
Praestant 1-3st
Holfluit
Octaaf
Nasard
Sesquialtera 2st
Mixtuur 4-6st
Trompet
Vox humana
8
8
4
3
 
 
16
8
u/v
m
u/he
s/a
a
a
a
a
Praestant
Praestant
(Tr. Hw)
Subbas
Octaaf
Gedekt
Roerquint
Octaaf
Octaaf
Nachthoorn
Mixtuur 4st
Bazuin
Dulciaan
Trompet
Cornet
Cornet
32
16
 
16
8
8
6
4
2
2
 
16
16
8
4
2
s
 
 
a2
d/u
hi
o
u
a2
hi
a2
s
a2
s
s
a2
16 14 8 14
 
d = Unbekannt (v.Damme?) 1481
u = Unbekannt 1542
v = Anthoni und Adam Verbeeck 1627
m = Andreas de Mare 1564
he = J.Helmman 1685
s = Arp Schnitger 1692
fc = F.C.Schnitger/A.Hinsz 1729
hi = Anthonie Hinsz 1740
L = N.A.Lohman1808/1816
o = v. Oeckelen 1854
a = Ahrend 1976
a2 = Ahrend 1984

Stimmung Neidhardt III
Tonumfang C-c3/CD-d1

1450 Neubau durch einen unbekannten Orgelbauer

1481 Vergrößerung der Orgel, durch Johan ten Damme?

1542 Vergrößerung durch einen unbekannten Orgelbauer

1564 Reparaturen durch Andreas de Mare

1628 Vergrößerung durch Anthoni und Adam Verbeeck

1685/90 Wiederherstellungsarbeiten durch Johannes Helman, Groningen

1691 Wiederherstellungsarbeiten durch Arp Schnitger

1692 Vergrößerung um 2 Pedaltürme durch Arp Schnitger, Dispositionsänderung, neue Windlade im Bovenwerk

1728/30 Neues Rückpositiv durch Franz Caspar Schnitger. Dieser starb während der Bauarbeiten, Vollendung dann durch Albert Anthoni Hinsz

1739 Dispositionsänderung Hinsz: Trompete 16 und Hobo 8

1781 Ausbau der Orgel wegen Stabilisierungsarbeiten durch Hinsz

1793 Reparatur durch Hinsz, F.C.Schnitger jun. und Freytag

1808 und 1816 Reparaturen und Änderungen durch N.A. Lohman

1855 Erweiterung durch Petrus van Oeckelen

1904 Änderung an der Pedal-Traktur durch Jan Doornbos

1912 Neue Bälge

1939 Veränderungen durch J. de Koff
Neuer elektrischer Spieltisch. Der alte Spielschrank bleibt erhalten.

1976 Erster Abschnitt der Restaurierung durch Jürgen Ahrend
Gehäuse, Oberwerk und Rückpositiv

1984 Zweiter Abschnitt der Restaurierung durch Jürgen Ahrend
Pedal und Hauptwerk

2016 wurden einige Prospektpfeifen des Praestant 32 durch Fa. Ahrend renoviert