Itzehoe, St. Laurentii
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Itzehoe
St. Laurentii, luth.

Neubau 1719

IVP/46 (+ I/4)

Diese Orgel gehört zu den letzten Arbeiten Schnitgers. Sie besitzt schon den seit Anfang des 18. Jahrhunderts aufkommenden Verbundprospekt, der die bisherige Werkzuordnung almählich ablöst. Ein Grund dieses Stils ist auch eine neue Musizierpraxis, für die mehr Platz auf der Empore benötigt wird.
Das Obergehäuse zeigt eine für Schnitger ungewöhnliche, neue Form. Auch fallen die engen Mensuren der Prospektpfeifen auf.
Sie war mit 43 Registern auf Haupt-, Ober- und Brustwerk sowie Pedal die größte Orgel der Gemeinde. Schnitger konnte das Werk nicht mehr vollenden. Sein Geselle Lambert Daniel Kastens übernahm dies im Auftrag der Witwe.
Die Abnahme war im August 1720 durch Vincent Lübeck.

Von Schnitger sind: Gehäuse (Kastens?), Prospektpfeifen Prinzipale 8 und 16

Die Chronik siehe unten

    
I. Hauptwerk II. Positiv III. Schwellwerk IV. Bombardwerk  (1976) Pedal
Prinzipal
Prinzipal
Gemshorn
Gemshorn-
schwebung
Oktave
Rohrflöte
Quinte
Superoktave
Mixtur 4f
Scharff 3f
Trompete
16
8
8
 
8
4
4
2 2/3

1 1/3
1/2 
8
 
s
Lieblich Gedackt
Rohrflöte
Prinzipal
Nachthorn
Superoktave
Schweizerpfeife
Quinte
Rauschpfeife 2f
Scharff 3f
Rankett
16
8
4
4
2
2
1 1/3
2 2/3
2/3
16
Quintadena
Prinzipal
Gedackt
Oktave
Kleine Flöte
Larigot 2f
 
Mixtur 4f
Sesquialtera 2f
Dulcian
Fagott
 
Tremulant
 
8
4
4
2
2
1 1/3
+ 1
1/3
 
16
8
Cornett 5f ab f
Bombarde
Schweizer Trompete
Hautbois
Clairon 
 
Tremulant
 
8
16
8
8
4
Prinzipal
Subbaß
Quinte
Oktave
Gedackt
Oktave
Nachthorn
Choralflöte 3f
Posaune
Trompete
16   s
16
10 2/3
8
8
4
2
4+2+1 1/3
16
8
11 10 10 5 10
s = Schnitger 1719

Stimmung gleichstufig

1719 Neubau durch Schnitger mit III/43
Fertigstellung wegen des Todes Schnitgers durch seinen Gesellen Lambert Daniel Kastens

1734/1766 Reparatur durch Johann Dietrich Busch bzw. Johann Daniel Busch, Itzehoe

1830/1863/1896 Umbauten durch Marcussen und Reuter, Apenrade

1905 Neubau durch Wilhelm Sauer, Frankfurt/Oder, mit III/41, unter Beibehaltung des Gehäuses und der nun stummen Prospektpfeifen.
Dabei Versetzung des Gehäuses. Bau eines freistehenden Spieltischs.

1948 Neobarocker Umbau durch Ernst Brandt, Quickborn

1976 Umbau und Erweiterung auf 4 Manuale durch Franz Grollmann, Hamburg
Das IV.Manual war ein neues Bombardwerk. Die Traktur wurde elektrifiziert.

2000 Spielbarmachung der bisher stummen Prospektpfeifen Schnitgers durch Heinz Hoffmann, Hamburg
Prinzipal 8 (Manual) und Prinzipal 16 (Pedal). Dazu wurden noch Octave 4 und 2 nach alten Mensuren auf einer eigenen Lade zugefügt. Alle Register sind von einzelnen Manual an alter Stelle des Spielschranks spielbar.

2005 Erneuerung der Registertraktur