Neuenfelde St.Pankratius, luth. Neubau 1688 IIP/34 Arp Schnitger hatte spätestens seit
seiner Heirat 1684 enge Beziehungen nach Neuenfelde. Nachdem dort die neue Kirche
St.Pankratius errichtet worden war, erhielt er den Auftrag für die neue Orgel. Vorerst
sollte er aber noch die alte Orgel wieder aufstellen. |
|||
I. Rückpositiv | II. Oberwerk | Pedal | ||||||
Quintadena Gedact Principal Plockfloit Quintfloit Octav Sexquialt 2f. Tertzian 2f. Siefloit Scharf 4-5f. Trechter Regal |
8 8 4 4 3 2 1 1/2 8 |
s29 w16 s17 w28 s s41 w4 s28 w17 s28 w17 w w w w w |
Quintadena Principal Rohrfloit Octav Spitzfloit Nasat Octav Spielfloit Rauschpfeif 2f. Mixtur 5-6f. Cimbel 3f. Trommet Krummhorn |
16 8 8 4 4 3 2 2 8 8 |
s s s s s s42 w3 s s44 w1 s84 w6 w w s33 w12 w |
Principal Octav Octav Floit Nachthorn Rauschpfeif 2f. Mixtur 5-6f. Posaun Trommet Cornet |
16 8 4 4 2 16 8 2 |
s s s s24 w1 s1 w24 s7 w43 w w w w |
11 | 13 | 10 | ||||||
s = ganz Schnitger 1688 w = ganz Wegscheider 2017 s ... w = Zahl Pfeifen Schnitger / Rekonstruiert Wegscheider Stimmung modifiziert mitteltönig: von B bis E-Dur gleich große, geschärfte Terzen Tonumfang CDEFGAB-c3/CDE-d1 1750 Dispositionsänderung durch Jacob Albrecht, Lamstedt: Krummhorn 8 aus dem Ow ins Rp statt Trichterregal 8, im Ow eine neue Vox humana 8. Die weiteren beauftragten Arbeiten wie Reparatur, Intonation und Stimmung wurden offenbar so mangelhaft ausgeführt, dass sie später zum Rechtsstreit führten. Diese Mängel konnten in der Folgezeit erst durch Paul Geycke aus Hamburg behoben werden. Auch waren statische Probleme aufgetreten. Mindestens bis 1809 Pflege durch Georg Wilhelm Wilhelmy und dessen Sohn. 1823 Reparatur. Keilbälge neu beledert, Abstützung des Rückpositivs durch Pfeiler, Foliieren der Prospektpfeifen und evtl. erste Farbfassung des Gehäuses. 1867 Umbau durch Johann Hinrich Röver, Stade: Stilllegung des Rückpositivs. Neues Hinterwerk mit 6 Registern, unter Einbeziehung von Gedackt 8 und Blockflöte 4 von Schnitger, 3 Register bleiben im Rp 1886 Weitere Änderungen durch den Sohn Heinrich Röver: Er ersetzt weitere Register (nicht ganz geklärt): Mixtur und Cymbel in OW, Mixtur und Cornet im Pedal. 1911 Wird die Orgel als unspielbar bezeichnet. Ein Neubau scheiterte aber an Geldmangel. 1926 Erste Restaurierung durch Hans Henny Jahn, Hamburg und Karl Kemper, Lübeck Das Rp wird wieder hergestellt. Fehlende Schnitgerpfeifen werden durch Bestände von Kemper aufgefüllt. Trotzdem ist dabei Pfeifen-Substanz verloren gegangen. 1938 Erneuerung fast aller Mixturen und Zungen durch Paul Ott 1951 Arbeiten durch Rudolf von Beckerath, Hamburg: Beseitigung von Feuchtigkeitschäden Änderung der Spieltraktur und neue Vox humana im Hw, nach dem Vorbild St.Jacobi in Hamburg, Neue Registertraktur und Spieltraktur im Rückpositiv Einrücken des Pedals in das Gehäuse Auch hier ist historische Substanz verloren gegangen. 1955 Herabsetzung des Winddrucks und Intonation durch Paul Ott 1978 Abschluß einer längeren Restaurierungsphase durch Paul Ott Windladen abgedichtet, Pfeifen repariert, Trakturänderungen von 1951 rückgangig gemacht, alte Balganlage reaktiviert. Immerhin war die Orgel seitdem immer im spielbaren Zustand. 2011 Auftragsvergabe zur Restaurierung an die Werkstatt Kristian Wegscheider, Dresden. 2015 Beginn der Arbeiten mit dem Ausbau des Werkes 2017 Im Juni Abschluß der Restaurierung. Zusammenfassung der wesentlichen Arbeiten: Stabilisierungsmaßnahmen am Gehäuse Entfernen der Stützbalken am Rückpositiv, Einziehen von Stahlbändern Entfernen der Marmorierung und Beibehaltung der rotbraunen Farbfassung von 1823 Wiederanlegen des Stimmgang-Gehäuses hinter dem Oberwerk Neu-Foliieren der Prospektpfeifen Sortierung der noch zu verwendenen Pfeifen, Reinigung und Reparatur Reparatur der Windladen Neue Spieltraktur für Rückpositiv und Pedal nach Vorbildern Reparatur der Registertraktur Neues Gestell für die Bälge und Regulierung Überareitung der Windkanäle, neu für das Rückpositiv Ausgleichsbälge im Pedal und Rückpositiv
|