Uithuizen

 
Uithuizen
Hervormde Jacobikerk


Neubau 1701

IIP/28

Diese Orgel war ein völliger Neubau Schnitgers. In ihrer Ausführung ist sie sehr hochwertig und aufwendig gestaltet. Dies wurde möglich durch die Initiative der ansässigen und wohlhabenden Familie Alberda van Menkema. Deren Wappen steht auf dem Mittelturm des Rückpositivs.
 
Allert Meijer und Jan de Rijk lieferten Gehäuse und Schnitzereien.
Bemerkenswert sind die trapezförmigen Querschnitte der Seitentürme (wie in Peize), sowie die Anordnung des Rückpositivs als Oberklavier (durch Hinsz).

In der Restaurierung von 1986 und 2001 erfolgte eine Rückführung auf den Zustand von 1785. Aufgrund des hohen Anteils an Schnitger-Registern gehört die Orgel zu den am besten Erhaltenen. Wir haben z.B. hier die einzige originale Vox humana von Schnitger.

Von Schnitger sind:
Gehäuse, Register: 15 ganz, 9 zum teil, Windladen im Rückpositiv und Pedal

Die Chronik siehe unten

 
I. Manuael II. Rugposityf Pedael
Praestant
Holpyp
Octaav
Spitsfluyt
Quint
Superoctaav
Siflet
Mixtuer IV-V
Trompet
Vox humana
 
8
8
4
4
3
2
1 1/2
 
8
8
ee
s
s
s
s
ee/s
ee/s
s
ee
s
Praestant
Holpyp
Quintadena
Holpyp
Octaav
Sexquialter II
Woudfluyt
Quint
Scherp IV
Dulciaan
4
8
8
4
2
 
2
1 1/2
 
8
e/s
s
s/e
s/o
e/s
s
s/e
s/e
e
s
Bourdon
Octaav
Octaav
Mixtuer IV
Nachthoorn
Basuyn
Trompet
Cornet
16
8
4
 
2
16
8
2
ee/s
s
s
ee
s
s
s
s
10 10 8
s = Schnitger 1701
e = Edskes 1986
ee = Edskes 2001

Stimmung Bach-Kellner mit 1/5 Komma
Tonumfang: Manuael CDE-c3, Rugposityf CDEFGA-c3, Pedaal CDE-d1

1785 Umbau und Reparatur durch Albert Anthoni Hinsz
Neue Klaviaturen im Manual und Pedal, Erweiterung der kurzen Oktave mit chromatischen 49 Tönen, neuer Spielschrank und Tausch der Klaviaturen.
Hinsz starb während oder nach diesen Arbeiten am 17.März 1785.
 
1830 Reparaturarbeiten durch N.A.Lohman
Eventuell wurde auch eine gleichstufige Temperatur angelegt.
1854-1856 Umbau durch Petrus van Oeckelen
Neue Windlade im Manual, Hinzufügen von chromatischen Tönen in der untersten Oktave,  Verbreiterung von Unter- und Pedalgehäuse, Dispositionsänderungen:
Manuael:
Für Superoctaaf 2 und Siflet jetzt Bourdon 16 und Fluit 2, neue Trompete 8, Mixtuur 1 Chor entfernt
Rugpositief:
Statt Quintadeen, Quint und Scherp jetzt Viola da Gamba, Flageolet 1 und Carillon 3st
Pedael:
Für den Metall-Bourdon 16 Schnitgers jetzt Subbas 16 aus Holz, für die Mixtuur jetzt Bourdon 8
Register umgestellt, neue Pedalkoppel, neues Pedalgehäuse, alle Prospektpfeifen erneuert.
1891 Magazinbälge statt der 4 Spanbälge Schnitgers durch v.Oeckelen

1985-1986 Erste Restaurierungsphase: Rugposityf
Schnitzwerk, Windlade, Pfeifen: Rückführung in den Ursprungszustand und die wo nötig, wieder an ihren alten Platz kamen, neue Prospektprinzipale mit vergoldeteten Labien, neues Scherp, Quintadena 8 und Octaav 2 teilrekonstruiert (noch vorhandenes Material), 3 neue Keilbälge nach Schnitger, Klaviaturen mit Schiebekoppel (Inschrift von Hardoff 1785 auf einer Taste gefunden)

2000-2001 Zweite Restaurierungsphase: Manuael und Pedael
Neue Windlade im Manuael nach Schnitger, neue Prospektprinzipale mit vergoldeteten Labien
Im Manuael: Neue Trompet 8, Superoctaav und Siflet teilrekonstruiert (noch vorh. Material)
Im Pedael: Neuer Bourdon 16 und neue Mixtuer
Wiederherstellung des Untergehäuses mit Konsolen nach Vorbild Mensingeweer, sowie des Pedalgehäuses