Marienfeld, Klosterkirche

Marienfeld, Klosterkirche

 
Marienfeld

Klosterkirche, kath.

1751 Johann Patroclus Möller, Lippstadt, IIIP/41


Dies ist eine von mindestens drei Möller-Orgeln, die sich seit ihrer Erbauung an ihrem originalen Platz befinden. Sie nimmt imposant die ganze Westseite der Kirche ein und gilt als größte Orgelfassade Westfalens. Auch hier ist wieder die üppige Bestückung mit Prinzipalen auffallend.

Über Vorgängerinstrumente geben nur die Ausgabenbücher der Äbte Auskunft. Unter anderem sind hier Arbeiten von Daniel Bader, Reinking und Klausing belegt.

1724 hatte das damalige Instrument 26 Register auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal, und besass Springladen.

1746 - 1751 Neubau durch Möller
Er übernahm einen grossen Teil des alten Pfeifenwerks. Seine Orgel bekam 30 Register auf Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal. Es besteht die Vermutung, dass ursprünglich noch ein Brustwerk als 3.Manual geplant war.

Die weitere Baugeschichte:

1795 Ersatz von mindestens 5 Registern durch Franz Joseph Epmann, Recklinghausen
 
1826 Ersatz der Manualklaviaturen durch Peter Austermann, Warendorf

1844 Weitreichender Eingriff durch Franz Henrich Pohlmann, Warendorf: Dabei wurde wahrscheinlich eine neue Traktur und eine Manualkoppel eingebaut. Weiter wurden vermutlich einige Register ersetzt und die Orgel gleichschwebend gestimmt

1884 Umbau durch Rudolf Randebrock, Paderborn. Ersatz der alten Windladen, Neubau der Keilbalganlage Möllers, neue Traktur, Austausch alter Register durch romantische Stimmen.
30 Register auf Hauptwerk, Nebenwerk und Pedal.

1924 Weiterer Umbau durch Ludwig Fleiter, Münster. Umstellung auf pneumatische Traktur, nochmals neue Windladen, Einbau weiterer neuer Register. Das Rückpositiv kam als Schwellwerk hinter das Hauptgehäuse. Erweiterung der Manual- und Pedalumfänge.
Die Orgel hatte nun 34 Register auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal.
Es gingen ca. 50% des Pfeifenmaterials verloren. Der Prinzipalchor blieb jedoch noch weitgehend erhalten.

1961/62 Restaurierung durch Franz Breil, Dorsten, unter der Betreuung von Rudolf Reuter, Münster. Völlige Neuanlage des Werks, der Trakturen und Windladen. Beseitigung von romantischen Registern von Randebrock und Fleiter. 25 Register mussten neu nach barockem Vorbild angefertigt werden. Einbau eines Brustwerks. Nun hatte die Orgel 41 Register auf Hauptwerk, Rückpositiv, Brustwerk und Pedal.

1999 Abschluss der Erneuerung der technischen Anlage von 1962 auf den heutigen Stand durch die Fa. Kreienbrink, Osnabrück. Dies war durch Klimaschäden unvermeidlich geworden. Neubau der ursprünglichen Keilbalganlage mit 4 großen Bälgen. Umbau auf hängende Spieltraktur. Ungleichschwebende Stimmung nach Neidhardt I.
Eine Rekonstruktion zurück auf Möller wurde wegen des schon 1751 bestehenden gemischten Bestandes an Stimmen als wenig sinnvoll angesehen.

Das Werk enthält jetzt:
Gotische Einzelpfeifen, einen grösseren Bestand aus dem 17.Jahrhundert, Möller-Register wie z.B. die Prospektpfeifen, Register Epmanns von 1795, Stimmen von Randebrock und die Register von Breil, sowie ergänzte Register Kreienbrinks.
 

 
I. Rückpositiv II. Hauptwerk III. Brustwerk Pedal

Principal
Gedackt
Flauto traverso
Octav
Rohrflöte
Nasard
Octav
Waldflöte
Sesquialtera
Mixtur
Fagott
Krummhorn

Tremulant
 

8
8
8
4
4
2 2/3
2
2
II
IV
16
8
Principal
Octav
Gedackt
Viola da Gamba
Octav
Gedacktflöte
Octav
Sesquialtera
Mixtur
Zimbel
Trompete
Vox humana
16
8
8
8
4
4
2
III
IV
III
8
8
Holzgedackt
Flöte
Octav
Terz
Quinte
Octav
Zimbel
Schalmey

Tremulant

8
4
2
1 3/5
1 1/3
1
III
8
Principal
Subbaß
Octav
Octav
Nachthorn
Mixtur
Posaune
Trompete
Trompete
16
16
8
4
2
V
16
8
4
12 12 8 9