Principal
Gedact
Octav
Rohrflöte
Quinte
Quintflöte
Super-Octav
Waldflöte
Sesquialtera 2f
Mixtur 4f
Fagott
Hautbois
|
8
8
4
4
3
3
2
2 /re
/re
/re
16 m/b/mu
8 m/b/mu
|
|
Principal
Octav
Viola di Gamba
Gemshorn
Quinte
Octav
Flöte duis
Tertia
Cornett 3f
Sesquialtera 3f
Mixtur 5f
Cimbal 4f
Trompet
Vox humane |
16
8
8 /re
8
6
4
4
3
4 /re
/re
/re
mu
8 m/b/mu
8 m/b/mu
|
|
Quintadena
Flöte traverso
Gedact
Octav
Quinte
Flageolett
Mixtur 3f
Krummhorn |
8
8 /mu
4
2
1 1/2 /mu
1 1/2
8 m/b/mu
|
|
Principal
Subbass
Octav
Gedactbass
Nachthorn
Choralflöte
Mixtur 6f
Posaune
Trompet
Cornett |
16
16 /mu+
8 /mu
8 /mu+
4
1 /mu
16 m/b/mu
8 m/b/mu
2 /mu |
/re = teilweise Rekonstruktion 2012
m = Möller 1738
b = Breil 1966
mu = Muhleisen 2012
mu+ = Zusatzregister auf separater Lade Muhleisen 2012, nach Döhre 1878
Ohne Bezeichnung: Möller 1738
Manuale C,D-c3, Pedal C-d1 (überliefert !)
Schiebekoppel Rückpositiv an Hauptwerk
Winddruck 63 mm WS
Stimmung ungleichstufig mit Quintminderung um 1/6 pythagoräischem Komma
1626 erste Erwähnung einer Orgel in
einem Bericht über Zerstörungen durch Militärtruppen.
1679 Neubau
durch Andreas Schneider aus Höxter
Ein einmanualiges Werk mit 12 Registern, in das vermutlich erhalten gebliebene alte
Gehäuse.
Dieses Werk steht heute, durch Möller 1738 erweitert, in der ehemaligen Benediktinerabtei Gehrden bei
Brakel.
1738 Neubau
durch Johann Patroclus Möller, Lippstadt
Wie bei Möller vielfach üblich, im geschlossenen und gebogenen Barockprospekt
("..Facietät eines halben Monden..").
Die 34 Register von Hauptwerk, Rückpositiv und Pedal standen auf Springladen.
Nur das Brustwerk hatte aus Platzgründen eine Schleiflade.
1770/1796 Reparaturen
1823 Reparatur durch Armold Isfording, Dringenberg
1856 Sanierung durch Albert Bollens, nach den enstandenen Schäden beim
Turmumbau.
In den folgenden Jahrzehnten finden
Arbeiten durch Andreas Döhre, Steinheim
statt:
1879 Renovierung und Umbau auf Vorschlag Bollens.
Kleine Dispositionsänderung, u.a. Subbass 16 und Gedackt 8 auf separater Lade
hinzugefügt.
Im Mittelturm Inschrift: "Rep. A.Döhre 1879"
1891 5 Register
repariert
1896 Choralflöte 1 im Pedal entfernt, neues
Gebläse
1903/04 Gehäuse vergrößert, Mechanik und
Windanlage überholt
1912 Staniol (Silberfolie?) von Prospektpfefen entfernt und mit Silberbronze
gestrichen durch Wilhelm Friedrich Stegerhoff, Steinheim
1921 Erster Umbau und Renovierung durch Anton Feith, Paderborn
Trotz erheblicher Eingriffe wurde die Grundsubstanz gewahrt.
- Umbau der Springladen von HW und Pedal zu Schleifladen, im RP in eine Kegellade
- Neuer Spieltisch
- einige Prospektpfeifen nun stumm, Ersatz durch Innenpfeifen
- Neuer Subbass 16 (?), oder Salicional 8 ?
- Stiefel, Kehlen und Zungen der Linguale nach historischen Vorbildern erneuert
- Gleichschwebend gestimmt
Die Maßnahmen fanden in der damaligen Fachwelt Beachtung (->beginnende Orgelbewegung).
1966/67 Restaurierender
Umbau durch Franz Breil, Dorsten, unter denkmalpflegerischer Leitung von Prof.Rudolf
Reuter (1920-1983), Münster. Dabei war die "Rückführung in den
Originalzustand" als Ziel gesetzt. Verwendet wurde nach damaliger moderner Auffassung
auch Kunststoff und Aluminium. Die wesentlichen Arbeiten:
- Traktur erneuert
- Gehäuse verkleinert und Zugang zur Empore verlegt
- Neue Windlade im RP
- Pfeifen repariert, dabei aber nicht die Materialtreue gewahrt
- Alle Zungen, Kehlen, Stiefel und Nüsse durch Giesecke, Göttingen neu
- In die Labiale relativ wenig Eingriffe (Anlängungen/Kürzungen, Bärte)
2003 Eine Prospektpfeife, Cis des Principal 16 drohte herabzufallen. Sie wurde
durch Klais, Bonn stabilisiert.
2010 Beginn der
Überholung und Restaurierung durch Muhleisen, Strasbourg , unter Führung des Bau- und
Liegenschaftsbetriebs Nordrhein-Westfalen, da Orgel und Kirche im Besitz des Landes NRW
sind - und die vorgesehene Summe von 1,2 Mio. Euro auch bezahlt.
2012 Wiedereinweihung am 23.November
Ziel war die Wiederherstellung eines
ursprünglichen Zustands, der sich nachweisen oder als wahrscheinlich und nachvollziehbar
darstellen läßt. Dies alles ohne Vorgabe und Klangvorstellung, sondern allein
resultierend aus den Ergebnissen der umfangreichen Voruntersuchungen herbeigeführter
Entscheidungen. Hinsichtlich der Windladen bestand der Konsens, nicht wieder auf
Springladen zurückzukehren, sondern den Bauzustand von 1921 beizubehalten. Die Arbeiten
im wesentlichen:
- Untersuchung der gesamten Anlage, inkl. akustischer
Messungen
- Restaurierung des Pfeifenwerks und historische
Zuordnung
- Restaurierung bzw. Rekonstruktion der Windladen und
Einordnung in ihre frühere Position (Pedalladen wieder hinten)
- Anfertigen eines völlig neuen Unterbaus, wieder mit
den beidseitigen Durchgängen zum Spieltisch
- Neue Traktur, zum Teil nach in Büren aufgefunden
Originalteilen
- Neue große Keilbalganlage in 3 Betriebsarten:
Menschenkraft, pneumatische Hebel, Windmotor
- Neuentwurf der Mixturen im Hauptwerk mit einem
Terzchor im Cimbal
- Entscheidung für ungleichstufige Stimmung
mit Quintminderung um 1/6 pythagoräischem Komma, aufgrund Mensuren-Vergleich
Für eine umfassende Information wird die
Festschrift empfohlen.
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